Seit drei Jahren waschen wir in meiner Familie zu 90 % mit Kastanien. Unsere Erfahrungen mit diesem lokalen Bio-Waschmittel.
In konventionellen Waschmitteln sind Zusatzstoffe, die wir eigentlich nicht auf unserer Haut haben möchten. Viele davon sind schädlich oder lösen Allergien aus. Kastanienwaschmittel ist natürlich, verpackungsfrei, eine schöne Freizeitbeschäftigung, hübsch anzusehen und gratis obendrein.
Und so wird’s gemacht:
- Kastanien sammeln (5 kg frische Kastanien sollten für ein Jahr reichen, wenn ihr 2-3 mal die Woche wascht)
- Die größeren Kastanien vierteln, kleine reichen halbiert.
- Die Kastanienstücke gleich anschließend in einen Zerkleinerer geben und klein häckseln. Aufpassen, dass man nicht zu viele auf einmal in den Mixer gibt, die Kastanien sind oft ein wenig zäh und je länger sie rumliegen, desto zäher und härter werden sie.
- Nun muss das Granulat trocknen. Am besten eine dünne Schicht auf das Backblech geben und in der Sonne trocknen oder im Heizraum oder am Ofen. Das Granulat muss staubtrocken sein, das ist wichtig, damit sich kein Schimmel bildet.
- Das getrocknete Granulat kann man, immer wenn man es braucht, mit Wasser aufgießen (ich verwende 3 EL Granulat auf ca. 300ml Wasser), man kann die Lauge etwas stehen lassen oder aber auch gleich verwenden. Absieben und einfach wie gewohnt ins Waschmittelfach geben. Das Wasser muss nicht heiß sein, wird aber sicher mehr lauge aus der Kastanie holen.
- Die Kastanienreste können natürlich auf dem Kompost oder einfach draußen ausstreuen.
- TIPP: Bei stark verschmutzter Wäsche könnt ihr einen Löffel Waschsoda hinzufügen, wer gern Duft man, kann ein paar Tropfen ätherisches Öl nach Wahl (Lavendel, Orangen und Zitrone) in die Flüssigkeit mischen.
Wieso mit Kastanien waschen?
Der Kastanienbaum gehört zu den Seifenbaumgewächsen (wie zB. auch Seifenkraut, Efeu und Birke). Die Kastanien enthalten Saponine, das sind waschaktive, seifenähnliche, Substanzen.
Wieso nicht mit Waschnüssen waschen?
Die beliebten Waschnüsse aus Indien sind zwar praktisch, ethisch jedoch etwas verwerflich. Erstens reisen diese um die halbe Welt, bis sie bei uns ankommen und zweitens stieg der Preis für Waschnüsse in Indien enorm, seit die Nachfrage in Europa explodierte. Sprich: Waschnüsse wurden für InderInnen unleistbar.